Frankreich Urlaub 2004

Reisebericht vom Urlaub 2004 in Val Thorens

Val Thorens

Freitag, 05.03.2004

Abfahrt aus Düsseldorf gegen 19:00Uhr. Dann eine Runde um den Block gedreht, weil ich die Ski-, und Hotelgutscheine vergessen hatte. Anschließend in Leverkusen an der Autobahn vorbei und quer durch die Bayer-Werke bis zur nächsten Autobahn. War ja erst 19:35Uhr. In Köln selber noch 2x kurz vor Deutz, wo übrigens um 20:00Uhr der Bus abfährt, verfahren und erst gegen 19:55Uhr dort angekommen. Hat gepasst. Von dort aus ging es nach Frankfurt Airport um in den Doppeldecker umzusteigen. Abfahrt war gegen 23:00Uhr.

Samstag, 06.03.2004

Erstmal die freundliche Begrüßung durch unseren Busfahrer „Abi“! Zitat: „Im Alphabet: AB und dann irgendwann das I!“ Dank mehrfacher Stopps mit Durchsagen des selbigen Fahrers, der letzte gegen 03:30Uhr in Freiburg, gab`s leider keine Mütze Schlaf für mich. Die selbst gemachten Knoblauch-Frikadellen roch man übrigens durch die Dose und den Rucksack im halben Bus. Da die Toilette im Bus nur für Notfälle war, beschloss ich bis zur nächsten Pause zu warten. Nach 3 Std. wurde mir das warten zu eng und ich kletterte durch und über die Sitzreihen hinweg auf Klo. Kaum hatte ich die Tür zu, kam die Durchsage, dass wir mal kurz Pause machen. Na klar! Wie praktisch dass der Bus tanken musste und das Klofenster exakt vor der Tankstellentür hielt… Gegen 06:00Uhr wurde mein Kumpel Torsten wach und wir haben über 2 Std. Mau Mau gezockt. Um 10:00Uhr kamen wir in „Moutiere“ an und ließen die ersten dort aussteigen. Von da aus ging es dann direkt nach „Val Thorens“ (kurz VT). Über eine halbe Std. ging es den Berg rauf. Dann merkte der Fahrer dass es der falsche Berg war und es ging wieder runter. Da habe ich dann eine halbe Std., oder bis ins Tal zurück, gepennt. Von dort aus ging es diesmal den richtigen Berg hinauf und immer höher und höher. Hier lag auch schon jede Menge Schnee rum. Um 13:00Uhr kamen wir dann endlich in VT an. Dann ging es mit je 20kg-Tasche, Snowboard, Schuhtasche und einem noch immer nach Frikadellen duftendem Rucksack auf Hotelsuche. Vom Busparkplatz aus durch das „Centre Sportiv“, über die befahrene Piste am „Place de Caron“, die „Rue de la Lombarde“ runter bis zum Novotel. Eigentlich sollte hier das Tourhotel zu finden sein, dies konnten wir jedoch wegen der ca. 1,40m Schneedecke nicht sehen. Laut Hotelgutschein hieß die Schlüsseladresse der Unterkunft auch „Les Glaciers“, welche sich weiter Bergauf befand. Also weiter mit dem Marschgepäck und Turnschuhen rauf zur Schlüsseladresse. Jedoch befand sich dort weder eine Rezeption noch eine Pforte. Da bin ich also ohne Gepäck und mittlerweile völlig fertig den gleichen Weg wieder runter zum Novotel. Ein paar freundliche Touristen haben dann das Tourhotel entdeckt, wobei man jedoch wegen des Schnees nur „TOU“ lesen konnte. An der Rezeption erhielt ich gegen 200 Euro Kaution die beiden Schlüssel und die Auskunft das wir hier und nicht im „Les Glaciers“ wohnen! Also bin ich den Berg wieder rauf, hab den Torsten und die Klamotten abgeholt und den Berg zum Hotel wieder runtergerutscht. Nach ca. 22 Std. ohne Schlaf, abgesehen von den 30 min, bin ich dann völlig fertig ins Zimmer gefallen. Am Nachmittag sind wir dann über die Piste runter zum „Caisse Skipass“ den Skipass abholen. Da war zwar schon seit 10 min geschlossen, aber wir haben ihn dennoch bekommen. Glück gehabt! Dann sind wir wieder hoch in den Ort um eine Skibrille zu kaufen. In mindestens 12 Läden haben wir probiert und verglichen um dann zurück zum ersten Laden zu gehen und sie dort zu kaufen. Logischerweise lag dieser Laden am weitesten weg vom Hotel. Als ob wir an diesem Tag noch nicht genug gelaufen wären, sind wir dann direkt weiter zum einkaufen. Liste / Karte Und dann war der Tag auch schon rum!


Sonntag, 07.03.2004

Ich war der Meinung bis 05:30Uhr zu pennen müsste reichen und bin dann erste Mal duschen gegangen. Anschließend noch spülen und die Welt ist in Ordnung. Um 08:30Uhr fertig gestylt und warm eingepackt ging`s los zum ersten Probelauf. Die Lifte haben von 09:00-17:00Uhr geöffnet. Da man ja auf den Verkäufer hört, knallt man die Bindung so fest an den Fuß, dass dieser fast abstirbt. Bindung locker, alles locker! Nur Torsten nahm das später etwas zu wörtlich: Beim Schnee abklopfen vom Board, verlor dieses eine Schraube, die er aber zum Glück wieder fand. Hier ist unser Abfahrtsplan für Sonntag! Gegen 18:00Uhr waren wir wieder im Hotel und ich bin todmüde ins Bett gefallen. Um 19:30Uhr wurde ich durch das klingeln von unserer fotoscheuen Reisebegleiterin Verena geweckt. Sie wollte nur Bescheid sagen, dass am Mittwoch ein Fondue-Essen stattfindet.


Montag, 08.03.2004

Um 08:30Uhr aufgestanden, dann das übliche und hier unser Montags Abfahrtsplan! Unterwegs die Idee von einer Vollbremsung im Tiefschnee bekommen. Leider waren meine Beine dabei höher als der Po und Torsten voller Schnee. Das Foto ist dementsprechend auch nix geworden. Etwas später wollten wir die Kamera wechseln. Ich vergesse nie den Satz von Torsten: „Warte, ich geb Dir die Kamera beim Fahren…“ Klatsch, Peng, Autsch! Zusammenprall vom feinsten. Bilanz: Mein linker Ellenbogen tat weh und Torstens rechtes Bein lag unter mir. Auf dem Rückweg überredete ich Torsten dazu, die schwarze „Chamois“ zu fahren, um ca. 50m Fußweg zu sparen. Wäre ja auch kein Problem gewesen, wären da nicht die schlechten Wetterbedingungen. Durch Schnee und Nebel, betrug die Sicht stellenweise gerade mal 10m. Man konnte nur mit Mühe die nächste Streckenmarkierung sehen. Zu allem Überfluss bemerkte ich, dass meine rechte (vordere, da Goofy) Bindung lose war und die Schrauben nur noch in den Löchern waren, weil mein Fuß darauf stand. Im Schneckentempo ging`s den Berg runter. Auf der „Plateau“ konnte mir dann endlich jemand einen Schraubenzieher leihen. Nach der letzten Abfahrt ins Dorf, bemerkte ich dass die Bindung schon wieder lose war. Also zu Fuß ins Hotel. Und wie am Samstag ging`s auch heute wieder zum einkaufen. Die 10 Eier, das Baguette und der Energy-Drink waren in einer separaten Tüte, welche, als Torsten auf dem eisigen Boden ausrutschte, im hohen Bogen durch die Luft flog. Da waren es nur noch 7 Eier. Zurück im Hotel, besuchte uns Verena mit dem Satz: „Na, schlaft Ihr schon wieder?“ und trug uns fürs Fondue-Essen ein.


Dienstag, 09.03.2004

Heute sind wir nicht so früh aufgestanden. Mein Muskelkater und unser Sonnenbrand im halben Gesicht, haben sich ausdrucksvoll für den Vortag bedankt. Jedenfalls kam Torsten mit seiner Bindung überhaupt nicht mehr klar. Kurven konnte er fahren, aber geradeaus nicht. Streckenplan vom Dienstag! Im Snowpark haben wir diverse Sprunghügel ausprobiert und Fotos gemacht. Torsten hat eine ca. 2,50m lange Stange komplett gegrindet, was schon eine Leistung ist, wenn man bedenkt dass er erst 1x in der Skihalle und die 2 Tage hier gefahren ist. Etwas später sind wir dann durch den Tiefschnee auf den Berg unterhalb der „Chalets“. Von dort aus wollten wir runter zu den 2 eingeschneiten Hütten am Fuß des Berges. Im Schnee versunken, bekam Torsten die Kamera, diesmal nicht im fahren, und wir trennten uns. Er fuhr über die versteckten Felsen hinweg zurück zur „Chalets“ und ich bahnte mir meinen Weg auf der anderen Seite über den steilen Berg runter zu den besagten Hütten. Die kleinere Hütte war so präpariert, dass man dort einfach drüber springen konnte. Torsten stand bis zum Bauch und fertig mit dem Fotoapparat im Schnee und wartete auf mich. Treu unserem Urlaubsmotto: „Es gibt nur eine Sünde: Feigheit!“ und mit den Worten „Fuck off“ fuhr ich die 20m auf die Hütte zu und sprang drüber hinweg… Dank dem Tiefschnee war die Landung kein Problem. Anschließend ging es zurück ins Hotel. Dort, wie immer, im Keller die Schuhe wechseln und hoch aufs Zimmer, um dann nach einer halben Std. zu merken, dass die Boards noch im Keller stehen. Also im Eiltempo über den Flur, runter und mit den Boards wieder rauf. Anschließend wieder mal einkaufen gegangen. Aber nur für 2 Limo, 1 Energy-Drink, 1 Block, 1 Stift und 3 Postkarten. Zurück im Hotelzimmer bis 00:00Uhr an diesem Reisebericht geschrieben.

Mittwoch, 10.03.2004

Diesmal erst um 09:00Uhr aufgestanden. Mittlerweile ließ sich unser Sonnenbrand schon ganz gut pellen. Draußen strahlte die Sonne was das Zeug hält. Also wurden die Bindungen kontrolliert und auf ging`s zum Snowpark. Same procedure as yesterday! Hier und da gesprungen und gegrindet, oder es zumindest versucht. Die Half-Pipe, oder eher Eis-Röhre, haben wir ausgelassen. Da es so toll lief, beschlossen wir mal runter zu den 2 Hütten zu fahren. Diesmal aber die normale Abfahrt. Dort haben mittlerweile ein paar fleißige Jungs auch die große Hütte mit einer Rampe versehen. Torsten ist als erster hochgestiegen um über die kleine Hütte zu springen. Währenddessen unterhielt ich mich mit einem Ortsansässigen Fotografen, welcher ebenfalls Bilder von uns gemacht hat. Dazu später mehr. Torsten ist mittlerweile oben angekommen und fährt los. Auf die Hütte zu, drauf,… aber nicht so drüber wie er sich dass vorgestellt hat. Irgendwo bleibt er hängen und macht einen unfreiwilligen Salto über das Haus hinweg. Dabei fliegt die Brille im hohen Bogen weg. Nun klettere ich den Berg rauf und versuch mich an der großen Hütte. Leider ist der Anlauf so kurz, das ich zwar aufs Dach komme, aber dann zu langsam bin um weiter zu kommen. Beim 3. Anlauf gelingt es mir dann bis zur vorderen Spitze zu rutschen. Dort bin ich dann einfach weiter über die Kante (2) und runter in den Schnee. Und leider auch auf meine rechte Schulter, welche sich im Anschluss bedankte. Und zu allem Überfluss hat es auch noch mein Board übel mitgenommen. Jetzt ging es erstmal zurück ins Hotel um den Arm zu verarzten. Anschließend sind wir gegen 17:00Uhr mit dem „Cascades“ rauf zur Skihütte „Bar de la Marine“ um uns dort mit den anderen zum Fondue-Essen zu treffen. Natürlich hatten wir vorher nix gegessen, da wir ja dachten es gäbe um 17:00Uhr direkt essen, aber weit gefehlt. Gegen 19:00Uhr gab`s dann schon den Teller mit Fleisch und Salat. Ungefähr eine halbe Stunde später kam dann der Fondue-Topf und um 20:00Uhr vervollständigten die Pommes das Festmahl. Um 21:15Uhr waren alle gesättigt und wir machten uns für die anschließende Fackelabfahrt fertig. Torsten und ich gingen bezahlen. Da er mir ja schon vor 2 Tagen gesagt hatte dass er für mich mitbezahlt, hatte ich dass heute, logisch, schon wieder vergessen! Nun ging es mit einer Fackel, bei Schnee, Dunkelheit und mit meinem kaputten Arm über die „2 Combes“ runter zur grünen Piste bis nach VT. Und selbstverständlich habe ich mich noch mal auf den Arm gelegt. Im Ort hat sich die Gruppe dann getrennt. Wieder im Zimmer kam dann ganz beiläufig raus, das wir einmal zu viel gezahlt hatten. Das war`s dann auch schon für heute!

Donnerstag, 11.03.2004

Mit strahlender Sonne um 11:40Uhr aufgestanden. Und schon ging es los. Donnerstags-Streckenplan. Wieder zurück im Ort, liefen wir die Ziehpiste hoch, um abschließend mit dem Schlepplift zu fahren. Ich hoch, Torsten nicht. Warum? Weil der freundliche Herr, welcher die Schleppliftstangen angibt, ihm diese etwas zu spät gab und Torsten dadurch nur ein Stück nach vorne gezogen wurde und loslassen musste. Die nächsten 3 Stangen hat der nette Mann ihm dann eiskalt in den Rücken knallen lassen, anstatt sie ihm zu geben. Sehr zuvorkommend! Und wieder war ein Tag zu Ende.
An dieser Stelle bemerke ich gerade, wie fertig wir waren und dass wir nicht oft weggegangen sind. Aber es war ja auch schon Donnerstag und wir hatten bis dahin schon eine anstrengende Woche hinter uns gebracht. (Anm. d. Verfassers)

Freitag, 12.03.2004

Gegen 10:00Uhr raus an die Sonne. Durch den starken Wind war sämtlicher Schnee von den Pisten getrieben worden und sie glichen einer Eislandschaft. Also ging es los zum Snowpark, denn auf der 3. Kamera waren noch ein paar Bilder frei. Wegen den schlechten Wetter- und Pistenbedingungen lief da leider nicht allzu viel. Auch war ich durch meine Schulter etwas gehindert und bin nur sehr langsam gefahren. Ein paar Fotos auf oder neben der Stange und Box waren noch drin. Gegen 16:00Uhr waren wir wieder zurück auf dem Zimmer. Um 18:00Uhr haben wir dann unsere beiden Fotos vom Top-Fotografen abgeholt. Für nur je 20 Euro. Der Wahnsinn und so günstig.

Samstag, 13.03.2004

Tja, heute war unser letzter Tag. Also haben wir das Zimmer aufgeräumt, gespült und sind bis 10:00Uhr draußen gewesen. Da der Bus 8 Std. stehen muss und auch erst gegen 11:45Uhr kam, mussten wir lockere 9 Std. und 45 min rumkriegen. Also erstmal das Gepäck zur so genannten Gepäckaufbewahrungsstelle gebracht, um uns anschließend in der kleinen Spielhalle mit diversen Shootern, Air-Hockey Spielen und Autorennen die Zeit zu vertreiben. Anschließend hat Torsten sich eine kleine Pizza Margherita und ich mir einen Cheeseburger mit Pommes geholt. Wenigstens haben die Pommes durch das Salz etwas Geschmack gehabt. Aus lauter Langeweile hab ich dann noch einen Schneemann entworfen. Auch wenn die Franzosen in dieser Richtung keinen Humor zu haben scheinen, fanden wir es wenigstens amüsant. Wieder im Sportcenter, trafen wir hin und wieder auf Verena, welche uns dann mitteilte, dass die Suse mit einem gebrochenen Arm im Krankenhaus läge. Wer? Natürlich das nette Mädel, was mir schon auf der Hinfahrt aufgefallen war. Wer denn wohl sonst?! Auf der Rückfahrt habe ich mich dann mit Suse unterhalten. Sie scheint das Unglück irgendwie anzuziehen. Vielleicht mailt sie mir ja mal, dann kann ich evtl. auch ein Foto von ihr veröffentlichen. Jedenfalls sind wir, dank Abi, ihr erinnert Euch sicher: „Im Alphabet: AB und dann irgendwann das I!“, heil und sicher um 11:00Uhr am Sonntag in Köln angekommen.

Alles in allem ein gelungener Winterurlaub!

Euer Danjo!